Wetter   ultraheiß

von Burgos  nach Castrojeriz Höhe 927
Km 55,77  gesamt 2630,47 km
Zeit 3:25:42
Schnitt 16,27  Max 53,60 km
HM 283 Max Höhe 1039

Oft ist es ja schlimm, wenn man mit dem Fahrrad aus einer Großstadt hinaus will, ohne genau zu wissen wo fahre ich am leichtesten her. Das hatte ich aber gestern schon erkundet und weiß nun, dass der Grüngürtel mit Fluss ganz Burgos durchschneidet und man hier bequem als Fuß- oder Radpilger in der Santiago Richtung die Stadt verlassen kann, ohne dem Verkehr auf den Wecker zu gehn. Der Weg führt sogar noch fast an der Kathedrale vorbei und ich will sie doch noch mal sehen….
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wpid-20150810121730.jpg Noch mal schnell vor die Weltkulturerbe – Kathedrale und dann weiter….
wpid-20150810122801.jpg weiter mit dem Versuch auf der N-120 zu bleiben und nicht die vorgeschlagene Route zu nehmen. Hinter Burgos kommt nämlich die Autobahn von Süden hoch und müßte doch auch den Verkehr auf der 120 verringern. Und ich habe recht – nichts los nur der erste große Anstieg kommt dann ziemlich schnell…es geht eine 3/4 Stunde steil bergauf, passieren den Pass und rasten
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die einsame Sonnenblume steht kurz vor dem Schild und ich wundere mich wie sie hier her gekommen ist – überhaupt haben es mir die kleinen Sonnenblumen am Straßenrand angetan – sie mühen sich so ab mit Ihrem Blühen und wer sieht das schon – ein Pilger aus Alemania 😉
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Die Pause ist gut ausgefüllt mit dem Herrichten der Mahlzeit – Tomaten, Flachpfirsiche, Brot, Chorizo, Käse und Joghurt – muss doch gesund sein…. und dann geht es abwärts aber wie – Kilometerlang den Bergrunter – das Ziel kommt schnell näher…
wpid-20150810132138.jpg die einfachen Kirchen an der Straße haben Glockentürme wie die Kirchen in den Western im Film. Nur das Storchennest unterscheidet sie deutlich…
Kein Verkehr bis mich dann eine Vierergruppe 3 Rennfahrer, eine Rennfahrerin mit Begleitauto überholen und buen Camino wünschen – schon sind sie vorbei –
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am nächsten Berg habe ich die Rennfahrerin eingeholt und bleibe höflich hinter ihr,
Das Begleitauto wartet oben und versorgt alle mit Getränken und mich auch + 3 Müsliriegeln. Wie toll. Dann geht es wieder bergab und sie sind verschwunden. Impressionen von der Landschaft und eine neuen Hotel mitten im Nichts…
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das zweite Bild hat mich irgendwie an den Schönberg mit den Windrädern erinnert
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Bonny läuft wie immer vorweg und sucht die nächste Kirche oder Fluss
wpid-20150810165941.jpg an dieser Kirche verarzte ich einen kleinen Jungen der gerade mit seinem Fahrrad eine Rolle gedreht hat und wahrscheinlich der ganze Nachwuchs des Dorfes will alles von mir wissen – Name -woher – Bonny usw.
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Die Kirche ist geschlossen, aber die gute Pilgertat hat Freude gemacht
Da kündigt sich Castrojeriz mit seinem Castillo – Burg – auch schon an
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hier gibt es einen Campingplatz – will mir aber vorher das Dorf und Kirche anschauen. So komme ich auch an dieser Herberge vorbei und halte davor – Bonny war angeleint mitgelaufen
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Eingang                                             Zeiten                                             Garten mit offener Garagentür
ich krame meinen Pilgerpass für den Sello – Stempel – hervor und höre von drin jemanden sagen – con perro de ningun modo …. mit Hund kommt hier keiner rein – sie haben innen auch ein Schild mit durchgestrichenen Hund. Ich mache Bonny los, lege sie direkt vor der Tür ab und gehe hinein und bitte um den sello. Innen sitzen der gewichtige Chef , ein Hospitalero und zwei Mädchen. Erst jetzt merken sie, dass ich des Spanischen mächtig bin und schimpfen nicht mehr so lautstark weiter – woher – wohin – und als sie das alles hören schauen sie Bonny richtig an – die liegt immer noch ohne sich zu rühren vor der Tür – alle finden sie toll. ich frage den Chefe, warum er keine Pilger mit Hunden akzeptiert – sie dürften nicht ins Haus wegen der anderen Pilger – ob ich denn überhaupt hier übernachten wollte – ich bejahe das und dann meint er plötzlich – wenn er in dem Hänger in der Garage schläft – vielleicht. Klar macht er das und er bewegt sich auch nicht weg – alle haben den Hänger mit Motor ausgiebig besichtigt und von Deutschland aus gefahren – die vielen Pilgerstempel beweisen es – ich komme zum ersten – wahrscheinlich auch zum letzten Male in einer Pilgerherberge unter die von Freiwilligen unterhalten wird und sich nur von den Donativos – freiwillige Abgabe der Pilger – finanziert. Die Gemeinde gibt auch was dazu. Noch „pilgermäßiger“ geht es nicht. Der Chef ist dann plötzlich verschwunden, mir wird alles gezeigt, ich bringe alles in die Garage – kann dort auch die Steckdose für mein Aufladen der Akkus nutzen und sitze alsbald im Garten mit offener Tür zur Garage. Bonny ist innen abgelegt. Dann kommt der Chef wieder  – seine Frau im Schlepptau und will ihr Hänger und Hund zeigen – wo ist der Hund? – ich pfeife und Bonny erscheint in der Garagentür – sie darf in den Garten. Seine Frau ist begeistert….
Ein Hund der dort bleibt wo man es ihm sagt ist ihm wohl noch nicht untergekommen. Ich kann also bleiben und Bonny auch. Es wird noch ein später Abend – eigentlich sollen ja die Kometen heute zu sehen sein – es ist aber bedeckt. Der Hospitalero – ein Freiwilliger – ist Gitarrenspieler und spielt uns noch tolle spanische Sachen vor. Man muss in den Herbergen gewesen sein, sonst kann man das nicht erleben, was ich erwartet habe – offene gesprächsbereite fremde Leute, die man sonst nie getroffen noch mit ihnen geredet hätte.
Die Hospitaleros versehen einen freiwilligen Part in einer Albergue für 15 Tage – Pilger empfangen, Haus zeigen, Frühstück anlgen usw. disen freiwilligen Dienst finde ich gut – würde mir auch mal gefallen, mich dort einzubringen.
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