Himmel bewölkt – überhaupt nicht heiß – angenehm zu fahren
von Logrono nach Najera Höhe 587
Km 45,85 gesamt 2472,31 km
Zeit 3:19:26
Schnitt 13,79 max 43,16
HM 503 Max Höhe 754
Angenehme Temperatur läßt uns fröhlich starten. Weil man angeblich von Logrono nach Navarrete nur auf sehr schlechten Wegen hinkommt, schlägt Bikeline einen Umweg über El Cortijo und Fuenmayor vor. Noch kurz über den Ebro und dann nach rechts an ihm entlang.
Da mir asphaltierte Strecken lieber sind halte ich mich bis Cortijo an die vorgegebene Route. Dann kommt ein Hinweis – Fahrradweg nach Fuenmayor – ja ab und zu gibt es auch hier einen Fahrradweg – zur Sicherheit frage ich aber einen Jungen noch, ob der Weg auch wirklich bis zum Ende asphaltiert ist – ja – und los gehts. Die Aussicht ist toll.
Ab und zu steht auch ein Schild – Landschaftsweg – Radweg von der Navarrete Gemeinde erbaut. Steil geht es bergan – klar ist quasi ein Weg mit grüner Farbe in der Karte. Endlich oben hört der Teer auf. Ich fahre noch 3 km – michts tut sich und außerdem schwenkt er nach Osten, wo ich gerade herkomme – stop und wieder zurück – das ist mir zu unheimlich, zumal ich das Ende des Weges sogar in Google nicht sehen kann. Als ich wieder im Dorf bin fahre ich die vorgegebene Route weiter und auch hier geht der Teer zu Ende. Ich befinde mich neben dem Fluß Ebro und Weinfeldern. Hier sind die wasserführenden Gräben Bonnys Lieblingsorte.
Links von mir ist ein Höhenzug – dort sollte ich nicht herfahren, sagt mir ein Weinbauer, den ich frage. Zwei Radfahrer bestätigen mir seinen Rat diesen Weg weiter zu fahren bis zu einem Tunnel, hoch in einer großen Schleife und weiter gerade aus.
Ich habe mich total verfranst – was eigentlich selten passiert, aber meine Antipathie gegen Schotter hat mich Umwege fahren lassen, die dann doch nicht hielten, was sie versprachen. Na ich bin dann ja wirklich noch auf die Straße gestoßen, die nach Fuenmayor führt und erreiche es auch. Das kleine Städtchen liegt ~ 7,5 km von Logrono entfernt und ich bin 19,65 km gefahren.
Ich nehme mir vor die alte Nationalstraße zu nehmen, die auf der Karte eingezeichnet ist. Nur an dem Kreisel, wo sie sein sollte – hatte sie sich in Luft aufgelöst. Also doch die in Bikeline vorgeschlagene Route nehmen – ich kreuze den Pilgerpfad – und der ist geteert – ich falle vom Glauben ab – kurzentschlossen fahre ich auf – nach 3km Schotterpiste. Aber die Nationalstraße gibt es in Abschnitten doch noch – hier treffe ich Martin von gestern wieder und jammere ihm von meiner schlechten Unterlage im Zelt vor. Hier hast du eine bessere – ich hab sie noch nicht gebraucht und selbst geschenkt bekommen – wirklich? – was willst du dafür-frage ich – nichts- so ist der Camino sagt er – ich bin froh und hoffe auf eine bessere Nacht.
Das romanische Portal ist wirklich sehenswert. Noch sehr gut erhalten und in manchen Kapitellen steckt immer ein verstecktes Symbol der Zeit.
Was mögen die beiden Nonnen sich wohl zu erzählen haben oder die Engel?
Pilgerstab und Kalabasse – die Utensilien der früheren Pilger. In der Kalabasse blieb das Wasser sogar einigermaßen kühl.
Bonny schaut sich das in aller Ruhe an – hier hab ich beides Sonne und Schatten
Weiter auf der Hauptstrasse erreiche ich Najera und steuere den Camping an.
Die kleine Rundtour durch den Ort enttäuscht. Hier ist der alte Kern verschwunden und nur das Kloster soll die interessante Sache hier sein.
Ich sitze noch in einem Cafe um zu schreiben und dann geht es ins Zelt.
morgen gehts weiter…..
Zu Deinen kleinen Irrungen und Verwirrungen bei der Suche nach dem „richtigen“ (Fahrrad)Weg:
„Wer ans Ziel getragen wurde; darf nicht glauben; es erreicht zu haben“
(Marie von Ebner-Eschenbach)